Vietnam erstreckt sich über mehr als 1.600 Kilometer von Nord nach Süd. Entsprechend unterschiedlich sind auch die klimatischen Bedingungen im Land. Während es im Süden – zum Beispiel in Ho-Chi-Minh-Stadt oder auf der Insel Phu Quoc – das ganze Jahr über tropisch warm ist, gibt es im Norden sogar eine kühle Winterzeit. Als beste Reisezeit für das gesamte Land gelten die Monate von Oktober bis April. Im Süden herrscht dann Trockenzeit mit sonnigem Wetter und angenehmer Hitze, während auch der Norden mit milden Temperaturen aufwartet. Aber Achtung: Im den Bergregionen um Sapa kann es auch in der Trockenzeit empfindlich kalt werden, insbesondere wenn die Sonne einmal nicht scheint oder in der Nacht. Deshalb auch eine warme Daunenjacke mitnehmen oder einen warmen Winterpullover. In Zentralvietnam wie etwa in Hoi An oder Da Nang ist das Wetter in den Frühjahrsmonaten Februar bis Mai besonders angenehm. Wer das Land von Nord nach Süd bereist, sollte sich auf wechselnde Wetterverhältnisse einstellen und sowohl Sonnenhut als auch eine leichte Regenjacke einpacken. Vor allem während der Regenzeit – die je nach Region zwischen Mai und Oktober liegt – kann es zu kurzen, aber heftigen Schauern kommen. gerade Inhalte für diese Seite.
Einreise und Visum
Für die Einreise nach Vietnam benötigen deutsche Staatsangehörige seit 2023 kein Visum mehr, wenn der Aufenthalt 45 Tage nicht überschreitet. Diese visumfreie Regelung gilt für touristische Zwecke sowie für private Besuche. Wichtig ist, dass der Reisepass bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig ist. Wer länger als 45 Tage bleiben oder mehrfach einreisen möchte, kann ein sogenanntes e-Visum online beantragen. Dieses gilt für Aufenthalte bis zu 90 Tage und kann auch als Multiple-Entry-Visum ausgestellt werden. Das Antragsverfahren läuft unkompliziert über die offizielle Website der vietnamesischen Einwanderungsbehörde und dauert in der Regel drei bis fünf Werktage. Bei der Einreise am Flughafen ist es wichtig, ein gültiges Rückflugticket oder ein Weiterreiseticket vorweisen zu können. Bei Einreise auf dem Landweg – etwa aus Laos oder Kambodscha – sollte man sich vorher über die Öffnungszeiten der jeweiligen Grenzübergänge informieren. Zollformalitäten laufen meist problemlos, sofern keine verbotenen Waren mitgeführt werden. Eine Registrierung beim örtlichen Hotel oder Homestay erfolgt automatisch und ist gesetzlich vorgeschrieben. Bitte beachten, dass seit 1. Januar 2025 Einfuhr, Besitz und Nutzung sämtlicher elektronischer Zigaretten (inklusive Verdampfer, Tabakerhitzer etc.) und des dazugehörigen Equipments verboten sind. Es drohen Geldstrafen bis zu 3 Mrd. VND oder bis zu 15 Jahren Haft! Mehr Informationen für deutsche Staatsbürger bietet das auswärtige Amt auf seiner Homepage. Generell sollte man vor jeder Reise die Seite des auswärtigen Amtes kurz checken und die Sicherheit- und Warnhinweise auch ernst nehmen.
Währung / Zahlungsmittel
In Vietnam zahlt man mit dem Vietnamesischen Dong (VND). Die Umrechnung wirkt auf den ersten Blick verwirrend, da man schnell mit mehreren Hunderttausend oder gar Millionen Dong hantiert. Als Faustregel kann man sich merken: 100.000 Dong entsprechen ungefähr 3,70 Euro (Stand 2025). In größeren Städten kann man in Hotels, Restaurants oder Supermärkten häufig mit Kreditkarte bezahlen. In kleineren Läden, auf Märkten oder an Straßenständen ist Bargeld jedoch unverzichtbar. Geldautomaten sind in allen Städten verbreitet und akzeptieren in der Regel internationale Karten. Es empfiehlt sich, kleinere Scheine dabeizuhaben, da Wechselgeld nicht immer vorhanden ist. In touristischen Gegenden wird oft auch US-Dollar akzeptiert, jedoch zu eher ungünstigen Kursen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte vorab in Deutschland einen kleinen Betrag in Dollar tauschen und sich dann vor Ort mit Bargeld versorgen.
Impfen und Gesundheit
Für die Einreise nach Vietnam sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben, allerdings werden einige Schutzimpfungen empfohlen. Dazu zählen unter anderem Hepatitis A sowie – je nach Reiseart und -dauer – auch Hepatitis B, Typhus, Tollwut und Japanische Enzephalitis. Ein Gespräch mit dem Hausarzt oder Tropenmediziner vor der Reise ist sinnvoll. In Vietnam selbst sollte man Leitungswasser meiden und stattdessen abgefülltes Wasser kaufen – auch zum Zähneputzen. In tropischen Regionen wie dem Mekong-Delta oder auf Phu Quoc ist konsequenter Mückenschutz wichtig, um sich vor Dengue-Fieber zu schützen. Lange Kleidung, Moskitonetze und ein gutes Insektenschutzmittel gehören deshalb ins Gepäck. Eine kleine Reiseapotheke mit Durchfallmitteln, Elektrolyten, Pflastern und Sonnenschutz erweist sich oft als nützlich. In größeren Städten sind Apotheken gut sortiert, doch viele Medikamente haben andere Namen oder sind anders dosiert als in Europa.
Vietnam ist ein großes und vielfältiges Land, das sich auf unterschiedliche Art und Weise bereisen lässt. Für lange Strecken sind Inlandsflüge eine praktische und preisgünstige Option. Zahlreiche Flugverbindungen – etwa zwischen Hanoi, Da Nang und Ho-Chi-Minh-Stadt – machen es leicht, größere Distanzen komfortabel zu überwinden. Wer es etwas gemütlicher mag, kann auch den Zug nehmen, etwa auf der klassischen Strecke entlang der Küste. Nachtzüge mit Schlafwagen bieten eine besondere Art des Reisens, allerdings darf man keinen europäischen Standard erwarten. Für kürzere Distanzen bieten sich Busse, Minivans oder private Fahrer an. In den Städten selbst kommt man mit Taxi-Apps wie Grab gut zurecht – sie funktionieren ähnlich wie Uber und sind zuverlässig sowie günstig. Besonders auffällig ist der Verkehr in Großstädten wie Saigon: Ein scheinbares Durcheinander aus Mopeds, das jedoch erstaunlich gut funktioniert. Wer sich selbst einen Roller mieten möchte, sollte über einen internationalen Führerschein verfügen – und über ein gutes Maß an Fahrpraxis und Nervenstärke.
Nützliche Tipps am Rande / Kosten
Vietnam ist ein vergleichsweise günstiges Reiseland – insbesondere, wenn man lokale Angebote nutzt. Ein einfaches Gericht an einem Straßenstand kostet oft nur ein bis zwei Euro, auch in Restaurants isst man für wenige Euro gut. Unterkünfte gibt es in jeder Preisklasse: Vom einfachen Homestay bis zum Luxusresort ist alles vertreten. Trinkgeld ist in Vietnam nicht verpflichtend, wird aber gerne angenommen – etwa zehn Prozent im Restaurant oder ein kleines Extra für Hotelpersonal. Strom gibt es mit 220 Volt, europäische Stecker passen meist problemlos. Eine lokale SIM-Karte mit Internet ist sehr günstig und lohnt sich vor allem für Fahrten mit der Grab-App oder für Online-Übersetzungen. Englisch wird in touristischen Regionen gesprochen, auf dem Land hingegen nur wenig. Mit einem Lächeln und ein paar vietnamesischen Höflichkeitsfloskeln kommt man dennoch gut weiter. Wer die lokale Küche ausprobieren möchte, sollte sich auf kulinarische Abenteuer einstellen – von Pho über Frühlingsrollen bis hin zu gegrilltem Tintenfisch ist alles dabei. Und wer unsicher ist, dem sei gesagt: Streetfood schmeckt oft besser und frischer als im Restaurant.